Eingewöhnungsphase

Wenn ein Kind in der Kinderkrippe aufgenommen wird, soll es sich langsam an die neue Umgebung, Kinder und Erzieherinnen gewöhnen können. Dabei orientieren wir uns am Berliner Eingewöhnungsmodell (siehe Anhang). Bevor jedoch das Kind in die Krippe kommt, werden zwei Aufnahmegespräche mit den Eltern durchgeführt. Das erste Gespräch führt die Leitung mit den Eltern, möglichst ohne Kind. Hier geht es inhaltlich um organisatorische Abläufe in der Kinderkrippe. Das zweite Aufnahmegespräch führt die zukünftigen Bezugserzieher/in mit der neuen Familie. Es bietet uns die Möglichkeit, das Kind, seine Interessen, Vorlieben und Gewohnheiten kennen zu lernen.
An den ersten drei Tagen besucht das Kind mit einer ihm vertrauten Person für eine Stunde die Einrichtung und nimmt am alltäglichen Tagesablauf teil. So hat das Kind die Möglichkeit, die anderen Kinder und auch die Erzieherinnen in Ruhe kennen zu lernen und natürlich auch umgekehrt. Immer mit der Gewissheit, dass sich das Kind zur bekannten Bezugsperson zurückziehen kann, die sich an einem festen Platz im Raum aufhält. Dies ist für das Kind wichtig, da die vertraute Person einen sicheren Hafen für das Kind bietet. Am vierten Tag kann ein erster Trennungsversuch für ca. 10 min. unternommen werden.

Die Reaktion des Kindes ist der Maßstab für die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches. Lässt sich das Kind schnell beruhigen und findet ins Spiel zurück, wird nach jedem weiteren Tag die Trennungszeit verlängert und die Erzieherin übernimmt immer mehr die Versorgung des Kindes, anstelle der vertrauten Person (i.d.R. Mutter oder Vater). Diese greifen nur noch ein, wenn das Kind die Erzieherin noch nicht akzeptiert hat.

Es ist wichtig, dass die erste Zeit der Trennung relativ kurz ist, so dass der Zeitraum, in dem das Kind allein ist, überschaubar bleibt. Wirkt das Kind nach dem Weggang der Mutter verstört und untröstlich, muss mit dem nächsten Trennungsversuch ein bis zwei Tage gewartet werden.

In den ersten Tagen der Trennungsversuche sollte die Bezugsperson die Einrichtung nicht verlassen, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin noch nicht ausreicht, um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen. Die Eingewöhnungsphase ist beendet, wenn das Kind die Erzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn das Kind gegen den Weggang von der Mutter protestiert (Bindungsverhalten zeigt), sich aber schnell von der Erzieherin trösten lässt und in guter Stimmung spielt.

Während der Eingewöhnungszeit besucht das Kind die Einrichtung nur halbtags. Neben allen theoretischen Plänen gehen wir jedoch individuell auf die Bedürfnisse der Kinder ein und letztendlich gibt das Kind das Tempo des Abnabelungsprozesses an. Es ist uns ein Anliegen, diesen Prozess so schonend wie möglich zu gestalten, damit sich das Kind von Anfang an in den Räumlichkeiten der Kinderkrippe wohl fühlt und Vertrauen zu seinen neuen Bezugspersonen aufbauen kann.

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